Orchideen

Zweig Orchidee

Die Orchidee ist die Königin der Zimmerpflanzen! Mit rund 30.000 verschiedenen Arten bilden Orchideen eine der größten und vielfältigsten Pflanzenfamilien der Erde – und eine der beliebtesten. Kein Wunder: Sie wirken kostbar, exotisch und grazil. Früher galten sie als schwer zu kultivieren. Doch heute gibt es Züchtungen, die äußerst robust sind. Wer bei der Pflege das richtige Maß findet und ein paar kleine Besonderheiten beachtet, kann seine Orchideen immer wieder zum Blühen bringen.

Ursprung

Orchideen faszinieren Menschen mit ihren unendlichen Farben und Blütenformen seit alters her. Der chinesische Philosoph Konfuzius beispielsweise beschrieb schon im 500. Jahrhundert vor Christus ihren lieblichen Duft und verwendete dafür das Zeichen „Ián“, das für Schönheit, Anmut, Eleganz, Liebe und Reinheit steht. Ihren Ursprung hat die Familie der Orchideen aber noch viel früher: Es wird geschätzt, dass sie vor etwa 120 Millionen Jahren entstand. Es dauerte jedoch noch bis zum 17. Jahrhundert, ehe die Pflanze in Europa bekannt wurde. Dann aber eroberte sie die Herzen der Europäer im Sturm.

Die richtige Wahl treffen

Die ehemals sehr hohen Preise für Orchideen sind heute durch Massenproduktion und Züchtungen stark gesunken. Inzwischen kann man sie nahezu überall kaufen – sogar in Möbelgeschäften und Supermärkten. Wer seine Orchidee jedoch im Fachgeschäft erwirbt, hat meist eine größere Auswahl und bekommt eine fundierte Beratung und gute Qualität. 

Auf Folgendes sollte man beim Kauf unbedingt achten: Eine gesunde Orchidee erkennt man vor allem am Wurzelballen. Gesunde Wurzelspitzen sind lang, fest und grünlich bis rötlich-braun gefärbt. Eine Pflanze mit mehreren Stielen wird später eine üppigere Blütenpracht haben. Auch lohnt sich der Kauf von Orchideen, die noch viele gesunde Knospen haben und noch nicht voll aufgeblüht sind. Die Phalaenopsis – auch Falterorchidee oder Schmetterlingsorchidee genannt – ist übrigens eine der meistverkauften Orchideenarten. Sie gilt als besonders pflegeleicht und passt sich leicht ihrer Umgebung an.

Bescheidene Mitbewohner

Auch viele andere Orchideenarten sind heute sehr unkompliziert. Grundregeln sind: Sie brauchen wenig Wasser und viel Licht, aber keine direkte Sonne. Wichtig ist hierbei, dass das Licht auch an die Wurzeln gelangt. Deshalb ist normale Blumenerde ungeeignet. Besser sind Orchideensubstrat oder Pinienrinde. Transparente Töpfe, Glasgefäße oder spezielle Orchideenübertöpfe sorgen zudem dafür, dass es für die Wurzeln nicht zu dunkel ist. Beim Transport nach Hause und der Wahl des Standorts sollte man berücksichtigen, dass Orchideen keine große Kälte oder Hitze, Temperaturschwankungen oder Zugluft mögen. Die Küche oder das Bad sind eher geeignet als das Wohnzimmer, weil die Luftfeuchtigkeit dort höher ist. Idealerweise beträgt die Raumtemperatur 18 bis 20 Grad Celsius.

Weniger ist mehr

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Pflege von Orchideen ist das Gießen beziehungsweise Wässern. Oftmals bekommen die Pflanzen zu häufig und zu viel Wasser. Das führt dazu, dass die Wurzeln faulen. Bei normaler Raumtemperatur müssen Orchideen ungefähr einmal pro Woche gewässert werden – aber nur, wenn das Substrat trocken oder höchstens leicht feucht ist. Das Wasser sollte Raumtemperatur haben und wenig Kalk enthalten oder abgekocht sein. Sauberes Regenwasser ist für Orchideen optimal. Am besten taucht man den Topf in ein Wasserbad und lässt das überschüssige Wasser danach gründlich ablaufen, damit keine Staunässe entsteht. Orchideen mögen es auch, immer mal wieder mit Wasser besprüht zu werden. So steigt auch die Luftfeuchtigkeit. 

Ab und zu kann es passieren, dass sich sogenannte Luftwurzeln bilden, die aus dem Topf hinauswachsen. Diese können behutsam zurück in den Übertopf gesteckt werden, sollten aber nur abgeschnitten werden, wenn sie abgestorben oder verfault sind. Manchmal hat es den Anschein, als seien Orchideen verblüht und abgestorben. Doch sie haben immer wieder Ruhephasen, in denen sie keine Blüten tragen und keine neuen Knospen bilden. In dieser Zeit sollten sie an einem kühlen Ort stehen – bei etwa 12 bis 16 Grad Celsius – und noch weniger gegossen werden. Diese Phase dauert meistens nur ein paar Wochen. Nach zwei bis drei Jahren sollten Orchideen außerdem umgetopft werden, da die Wurzeln neuen Platz und frisches Substrat benötigen. Wichtig ist, dass das Umtopfen nicht während der Blütezeit geschieht. Blühen und Anwurzeln gleichzeitig würde die Pflanze zu viel Energie kosten.